chronische_rueckenschmerzen

Rückenschmerzen werden häufig zu einem chronischen Leiden.

Rückenschmerzen zählen wohl zu den am weitesten verbreiteten körperlichen Beschwerden unserer Zeit. Heutzutage hat fast jeder schon mindestens einmal das Thema mit dem Kreuz mit sich getragen. Ob durch Verletzung, Überbeanspruchung, Bewegungsmangel oder scheinbar einfach aus heiterem Himmel. Bei manchen Menschen verschwinden die Rückenschmerzen durch ein wenig Ruhe, Wärmebehandlung oder gezielte Bewegung zumindest vorübergehend wieder. Bei der überwiegenden Mehrheit entwickelt sich der Rückenschmerz jedoch zu einer immer wiederkehrenden Problematik, die im schlimmsten Fall chronisch werden kann. Wenn selbst Schmerztherapien in Form von Bewegung oder medizinischen Heilmassagen etc. keine langfristige Wirkung zeigen, geben viele Menschen einfach auf. Sie versuchen, sowohl mit dem Schmerz als auch mit den damit verbundenen einschränkenden Belastungen umzugehen und finden sich damit ab, dass der Rückenschmerz zu ihrem ständigen Begleiter wird. Doch soweit muss es nicht kommen.

Anstatt Symptome zu unterdrücken, Ursachen beheben.

Viele Mediziner suchen die Ursache von Rückenschmerzen ausschließlich im körperlichen Bereich. Aus diesem Grund finden die Therapien dann ebenfalls meist nur auf dieser Ebene statt. Aus ganzheitlicher Sicht gehören der körperliche und der psychische (seelische) Bereich eines Menschen untrennbar zusammen. Deswegen sind bei der Anamnese eines chronischen Rückenschmerzes sowohl der körperliche als auch der geistigen und seelische Aspekt gleichermaßen zu berücksichtigen. Nur eine Anamnese, die beide Ebenen berücksichtigt, ermöglicht eine erfolgreiche Therapie bei chronischen Schmerzen. Im medizinischen Alltag ist es generell eher unüblich, eine Patientin/einen Patienten in seiner Ganzheit zu sehen. Werden der geistigen und seelischen Teil nicht mit einbezogen, entsteht bei einer erfolgreichen Therapie eine gravierende Lücke. Anstatt den kranken Menschen unter Einbezug seines körperlichen, geistigen und seelischen Zustandes zu behandeln, steht nur seine körperliche Erkrankung im Fokus. Doch das war nicht immer so.

 

Rückenschmerzen durch geistige und seelische Leiden.

Der Rücken schmerzt ohne Aussicht auf Besserung, Bewegungen sind nur noch eingeschränkt möglich und die Wirbelsäule beugt sich langsam dem Druck, der durch die automatisch angenommene Schonhaltung auf ihr lastet. Das ist eine typische Entwicklung, die bei den meisten Rückenschmerzpatienten so zu beobachten ist. Was tun, wenn sowohl schulmedizinische Behandlungen die Rückenschmerzen nicht beseitigen können? Und was tun, wenn die wirkliche Ursache der chronischen Schmerzen trotz Computertomographischer Bilder oder Ähnliches nicht ausfindig gemacht werden kann? In diesen Fällen muss davon ausgegangen werden, dass die Schmerzen einen geistiger Ursprung besitzen, hervorgerufen durch ein seelische Leiden. Daher sollte neben der herkömmlichen Schmerz- und Massagetherapie bei chronischen Rückenschmerzen immer auch eine entlastende Ursachenbehandlung wie zum Beispiel durch Hypnose stattfinden, damit der Patient dauerhaft von seinen Schmerzen befreit werden kann. Erst von den körperlichen, dann von den seelischen oder in direkter Kombination. Die Herangehensweise sollte aber im direkten Gespräch mit den Klienten ausgefiltert werden.

 

So werden seelische Schmerzen körperlich.

Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse und einflussreichster Denker des 20. Jahrhunderts, vertrat als erster die Theorie, dass aus rein seelischen Schmerzen schlussendlich körperlicher Schmerz entsteht. Der Schmerz wird also aus dem seelischen Bereich in den Körper verschoben. Diese unbewusste Verlagerung des Schmerzes dient der Abwehr unerträglicher Gefühle. Werden die seelischen oder geistigen Leiden nicht wahrgenommen, ist der Körper der, der die schlussendlichen Zeichen setzt. Spätestens diese werden wahrgenommen! Als Beispiel: Trauer ist für viele Menschen ein solches Gefühl. Sie können den Schmerz, der dieses Gefühl hervorruft, nicht ertragen. Sie können mit dem erlittenen Verlust nicht umgehen und manchmal können sie, auf Grund anerzogener Muster (Warum weinst du schon wieder, hör auf zu weinen, ist ja nicht so schlimm das du deswegen weinen musst) Gefühle nicht zeigen oder rauslassen. Stattdessen verschieben sie den Schmerz vollkommen unbewusst in den körperlichen Bereich. Sehr oft spiegelt sich der seelische Schmerz dann in der Rückenmuskulatur. Der nicht verarbeitete (nicht beweinte) Verlust zeigt sich dort in immer quälenderen Rückenschmerzen, die den Betroffenen dann allerdings zum Weinen zwingen können. Auch andere intensive Gefühle, wie beispielsweise Angst, depressive Stimmung, Gefühle der Leere und Sinnlosigkeit oder starke Schuldgefühle werden häufig unbewusst in den Körper verlagert. Durch das Verschieben der seelischen Konflikte findet eine (scheinbare) Entlastung der Psyche statt, denn die ganze Aufmerksamkeit ist nun auf den körperlichen Schmerz, wie z. B. den Rückenschmerz, gerichtet. Auf Grund dessen beinhaltet jeder Schmerzzustand immer auch eine bedeutsame Information aus dem geistigen und/oder seelischen Bereich. Derjenige will sich selbst, über den körperlichen Schmerz, auf seine seelischen Konflikte aufmerksam machen. Wie schon einmal erwähnt: „Werden die seelischen oder geistigen Leiden nicht wahrgenommen, ist der Körper der, der die schlussendlichen Zeichen setzt. Spätestens diese werden wahrgenommen!“ Als Ergänzung: wir bekommen jede Aufgabe vom Leben so lange und so oft gestellt bis wir sie erkennen, annehmen und bewältigen. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten, wenn man von der Theorie der Reinkarnation ausgeht.

Stell Dir doch einfach selbst folgende Fragen:
Was will mir dieser Schmerz sagen?

 

Die Rückenmuskulatur hält uns aufrecht.

Damit die richtige Antwort auf diese Fragen überhaupt gefunden werden kann, muss zunächst die eigentliche Aufgabe des schmerzenden Körperbereichs klar definiert werden. Äußern sich die Schmerzen im Bereich des Rückens (es können aber auch die Beine, Knie, Arme, der Kopf,….. sein), ist zuerst zu erkennen welche Aufgabe der schmerzende Bereich überhaupt im menschlichen System übernimmt. Dem Körper Halt und Stabilität zu geben und ihn aufrechter Körperhaltung durchs Leben zu gehen, darin besteht die Aufgabe des Rückens. Man kann diesen Bereich selbst als Ganzes betrachten oder sich einen davon herausholen, um noch genauer hinzuschauen, zum Beispiel die Bandscheiben. Sie sind im Grunde nur dafür da, um unseren Körper im Bereich des Rückens Beweglichkeit zu verleihen und Stöße, z. B. Sprünge, zu dämpfen.

 

Unser Rücken spricht die Körpersprache.

Der Rücken spiegelt neben der äußeren Haltung des Menschen auch seine innere, also die geistig-seelische Haltung wieder, ohne dass der Mensch sie unterdrücken kann. Selbst wenn keine verbale Kommunikation stattfindet, spricht unser Körper. Beim Reden bringen wir uns ebenso wie beim Zuhören immer mit unserem ganzen Körper durch entsprechende Gestik oder Mimik zum Ausdruck. Und auch der Rücken ist ein Teil von uns mit dem wir kommunizieren, obwohl er weitaus weniger ausdrucksstark ist als unsere Hände, unsere Beine oder das Stärkste Ausdrucksorgan, das Gesicht. Trotzdem können aus der Haltung des Rückens interessante Erkenntnisse gezogen werden. Eine gerade, leicht nach hinten geneigte Körperhaltung symbolisiert Selbstsicherheit, Stärke und Dominanz. Sich aufrecht geben hat eine beeindruckende Wirkung. Vorausgesetzt, es handelt sich um eine Körperhaltung, die auch tatsächlich den seelischen und geistigen Zustand widerspiegelt. Eine erzwungene gerade Haltung, die mit der geistigen und seelischen Haltung nicht überein stimmt, ist ein Zeichen von falschem Selbstbewusstsein und wird von der Außenwelt instinktiv erkannt und als überheblich und unangenehm empfunden. Beeindrucken kann eine solche Körperhaltung auf Dauer niemanden. Da die Seele des Menschen ihn immer wieder erinnern wird, dass er im Außen eine Haltung einnimmt, die nicht seiner geistigen Einstellung entspricht, entsteht bei ihm automatisch der bereits beschriebene Gewissenskonflikt, der sich eines Tages im körperlichen Bereich als Rückenschmerz zeigen wird. Die nach vorne gebeugte Haltung eines Menschen lässt im Gegensatz zur aufrechten Körperhaltung auf ein sehr geringes Selbstwertgefühl oft im Zusammenhang mit Schwäche und Angst schließen. Dabei handelt es sich um sehr negative Gefühle, die die Seele nicht ertragen kann. Sie möchte in einem Körper wohnen, der ihr den Wohnort, bietet den sie sich wünscht. Aus diesem Grund erzeugt das Sich kleiner machen Gewissenskonflikte genauso wie das sich grösser machen. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl neigen daher unbewusst dazu, ihre seelischen Schmerzen in den Rücken zu verlagern, sodass chronische Rückenschmerzen die Folge davon sind. Diese Deutung der unterschiedlichen Körperhaltungen besitzt für sämtliche Kulturen Gültigkeit, wie kulturübergreifende Untersuchungen belegen konnten.

Es ist auch teilweise sehr gut nachvollziehbar, welches seelische oder geistige Leiden sich auf die verschiedenen Regionen am Rücken ablagern und Schmerzen verursachen. Manchmal ist es möglich, durch Berühren des Menschen die Ursache herauszufiltern. Manche Menschen sind dementsprechend zu lesen wie ein offenes Buch. Wobei es aber auch Menschen gibt, die dies nicht zulassen und dabei kann man davon ausgehen, dass diese Person sich sein geistiges oder seelisches Leid nicht eingestehen will.

Ein toller und inspirierender Lehrer sagte vor einigen Jahren zu mir: Berühre Menschen und du weißt wer er ist und was das für ein Mensch ist. Am Anfang konnte ich mit dieser Information nicht umgehen, bis diese in meinem Unterbewusstsein reifte und ich mich darauf eingelassen habe.

Als Beispiel: Eine junge Dame, 24 Jahre, verheiratet, eine sehr fröhliche und angenehme Erscheinung mit Rückenschmerzen, kam zu mir zur Massagetherapie. Als ich sie begann zu massieren, also ich sie mit meinen flachen Händen berührte, wusste ich sofort was in ihr vorging. Bei diesem, ersten Termin, stellte ich ihr nur die Frage, „kennst du den Spruch: „Das sitzt mir im Nacken“. Sie wusste natürlich im ersten Moment nichts damit anzufangen. Ich bat sie sich darüber bis zu unserem nächsten Termin Gedanken darüber zu machen. Als sie beim zweiten Termin sich hingelegt hatte waren ihre ersten Worte, „ich habe über diesen Spruch nachgedacht, es gibt da etwas, das mir im Nacken sitzt“. Daraufhin unterbrach ich Sie und sagte, „ich weiß! Du lässt dich scheiden“. In diesem Moment hielt sie die Luft an und sagte zu mir: „Wie kann das sein, dass du das weißt!? Ich habe doch mit keinem Menschen darüber gesprochen, das weiß ja noch nicht mal mein Mann!“ Weitergehend war das nur ein kleiner Teil des seelischen Leidens, das sie zu dieser Zeit plagte.

 

Stress zur Bedeutung Rückenschmerz.

Der Begriff „Stress“ leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet so viel wie Belastung, Spannung oder Druck. In Stresssituationen begibt sich der ganze Körper in Alarmbereitschaft. Durch unsere Urinstinkte geleitet. Spannen wir die Muskulatur an, um kampfbereit oder fluchtbereit zu sein. Leicht messbar an sich selbst und auch dabei zu erkennen, dass fast alle Menschen unter Dauerstress leiden, ist der Musculus Trapezius. Das ist der Muskel, der bei Bodybuildern und gut trainierten Menschen, den so genannten Stiernacken bildet. (Der Muskulus Trapezius ist aber auch bei manchen Menschen die sehr viel Schweinefleiß in geräucherter, gegrillter oder gebratener Form essen sehr ausgeprägt). Wenn man bewusst hinschaut und einfach mal seine Schultern fallen lässt, erkennt man, dass im Alltag die Schultern meistens nach oben gezogen werden. Auf Grund unserer Genetik laufen in unserem System bei Stress automatische Programme ab, wodurch sich viele Körperfunktionen verändern. Zum Beispiel wird die Magen-Darmaktivität herabgesetzt, während die Durchblutung der Herz- und Skelettmuskulatur zum Zweck der Leistungssteigerung erhöht wird. Auch das Atemvolumen, der Blutdruck, die Herzschlagfrequenz sowie die Anzahl der roten Blutkörperchen steigen an. Diese Maßnahmen bewirken ein höheres Maß an Energie und Bewegungsfreiheit. Die Muskulatur am Skelett ist in dieser Situation besonders stark angespannt, denn erst sie ermöglicht es dem Menschen, kämpfen oder flüchten zu können. Ist der Kampf oder die Flucht beendet, ist die starke Anspannung der Skelettmuskulatur nicht mehr erforderlich und wird automatisch aufgehoben. Es folgt die Entspannungsphase, durch die auch alle anderen Körperfunktionen wieder auf ein normales Maß zurückfahren könnten. Sehr oft kommt es leider durch verschiedenste Umstände gar nicht so weit und man bleibt in diesem Spannungsfeld stecken.

 

Die Stress auslösenden Faktoren haben sich geändert.

Es ist heutzutage allerdings nur noch in den seltensten Fällen notwendig, sich auf einen Kampf oder auf eine Flucht vorzubereiten, denn Stresssituationen haben schon lange vollkommen andere Auslöser und Ansprüche als zu Urzeiten. Am häufigsten für Stress verantwortlich sind Arbeitsüberlastung, unbefriedigende Alltagsarbeit, zwischenmenschliche Probleme, Mangel an sozialer und eigener Anerkennung, Sorgen und Zukunftsängste. Und obwohl diese Situationen, ganz im Gegensatz zum Kampf oder zur Flucht, oft über einen langen Zeitraum unverändert vorhanden sind, läuft das Stressprogramm des Körpers dennoch nach demselben Prinzip ab. Lange Stressphasen führen zu einer dauerhaften Anspannung der Skelettmuskulatur. Es ist eine Frage der Zeit, wann die chronisch angespannte Körperhaltung schließlich zu chronischen Rückenschmerzen wird. Wie du siehst, zeigen Beispiele deutlich, dass der geistige Zustand und die seelischen Konflikte eines Menschen bei der Behandlung von chronischen Rückenschmerzen eine wesentliche Rolle spielen und daher ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Menschen, die von chronischen Rückenschmerzen geplagt sind, sollten sich demzufolge immer fragen, welche Information hinter dem Schmerz steht. Da hilft selbst kein Schönreden oder sich die Ursache einfach weg zu denken. Unser Unterbewusstsein möchte diese Ursachen beseitigt haben. Dabei liegt es an uns, die Symptome wahr zu nehmen, die Ursache zu erkennen, die Aufgabe anzunehmen und zu bewältigen.